Das Highlight dieses Jahres steht an und diesmal geht es nach Paris. PBP ist der Klassiker unter den Langstrecken Brevets und diesmal sind 8000 Starter*innen gemeldet ! Es geht über 1200km und ca. 10.000hm von Rambouillet (ein Vorort von Paris im Südwesten) nach Brest und wieder zurück :-). Am 20.8. um 16:00 Uhr geht es für mich los ...
Natürlich werde ich an dieser Stelle wieder berichten, wie die Vorbereitung lief und was mir während der Tour so widerfährt. Und natürlich gibt es wieder eine Spenden Aktion für die Kinderkrebshilfe bzw für die Elterninitiative der Kinderkrebsstation der Uniklinik in Düsseldorf.
Unter dem folgenden Link gelangt ihr zu der Aktion und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch diesmal wieder dabei seid !!
Mittlerweile habe ich ja schon etwas Erfahrung bei solchen Events und natürlich ist es sehr wichtig, vorher auf viele Kilometer auf dem Rad zu kommen und auch Höhenmeter zu machen. Am besten geht das, wenn ich mir vorher andere Events als Ziel setze auf die ich mich dann vorbereiten muss.
Fast schon Tradition hat meine Winterflucht im Januar / Februar wo ich ein paar Wochen auf die Kanaren fliege und da viele Touren mache. Das Wetter ist sehr beständig schön und man hat keine Ausreden nicht zu fahren ;-) Höhenmeter bekommt man quasi "gratis" man kann gar nicht nur flach fahren ... so habe ich mir schon mal eine gute Grundlage erarbeitet auch wenn es diesmal mit einigen Komplikationen verbunden war (nein, diesmal kein Unfall :-)) Aber meine elektronische Schaltung wollte nicht so wie ich und so musste ich mir zwischendurch tatsächlich ein Rad leihen ...
Dieses Jahr habe ich zum ersten mal bei Mallorca 312 teilgenommen, ein Radmarathon durch das wunderschöne Tramuntana Gebirge und durchs Landesinnere wieder zurück. 312km und 3600hm galt es zu überwinden und dieses mal haben 8000 Menschen teilgenommen (wobei 2 kürzere Strecken im Angebot waren).
Das habe ich dann direkt mal mit 2 Wochen Urlaub verbunden und das Event in die Mitte gelegt (Ende April). Es war super organisiert, das Wetter war super (in der 2. Häflte schon etwas zu heiß) und leider haben sich ein paar Lauschepper unter das fahrende Volk gemischt, so dass manche zahlende Teilnehmer*innen an den Verpflegungsständen leer ausgingen. Das ist natürlich super ätzend vor allem wenn man darauf angewiesen ist (und es wurde viiiel Flüssigkeit gebraucht).
Ich bin allerdings ganz gut durchgekommen und nach 11:09h ins Ziel gerollt. Dummerweise hatte ich zu spät festgestellt wo es die Salztabletten gab und so hatte ich zeitweise mit ganz schönen Krämpfen zu tun ... Aber mittlerweile kann ich damit umgehen und pedalliere einfach (etwas sachter) weiter :-)
Im Mai habe ich beim Rhön Radmarathon teilgenommen, 212km und auch ca. 3500hm. Auch hier war das Wetter wieder sehr schön und auch die Strecke war super. Nach einer Weile hat sich eine Gruppe gebildet und am Ende waren wir zu Sechst einen großen Teil der Strecke zusammen gefahren. Die Gruppe (alle anderen 5 kannten sich) war sehr stark und so wurde es auch hier wieder eine super Zeit für mich.
Und dann war da noch der Ötztaler Radmarathon. Mit dem hatte ich noch eine Rechnung offen, denn letztes Jahr ist es nicht so zufriedenstellend gelaufen für mich. Ich hatte zu dem Zeitpunkt letztes Jahr schon zwei 1500km Brevets hinter mir, dazwischen Corona und danach eine fette Erkältung aus England mitgebracht. Hustend kam ich in Sölden an (2 Wochen nach LEL) und wußte nicht ob es überhaupt Sinn macht. Aber da es für mich der 3. Versuch war, bin ich gestartet. Allerdings ging nach dem 2. Pass (von 4) schon nicht mehr viel, so dass die Zeit nicht so doll war.
Dieses mal wurde der Start auf Anfang Juli vorverlegt und so waren es auch andere Bedingungen (mal wieder sehr heiß am Ende). Insgesamt ist meine Rechnung aufgegangen, ausgeruhter auf die Strecke zu gehen, allerdings hätte mir die Hitze am Ende (schon ab dem 3. Pass - Jaufen - wurde es heiß) fast den Stecker gezogen. In St. Leonhard vor dem Timmelsjoch waren schon 36 Grad auf dem Garmin (nicht im Schatten, aber wir fahren ja auch nicht im Schatten). Etwas später hat er dann sogar 39,8 Grad angezeigt. Sogar oben auf dem Timmelsjoch auf 2450m waren es um 15:30 noch über 30 Grad ! So bin ich fast die Ganzen 1800hm mit starken Krämpfen gefahren und ich habe viele am Straßenrand gesehen, die wegen der Hitze nicht mehr konnten. Ich habe mich durchgekämpft ein Sieg vom Kopf über den Körper aber auf der Abfahrt Richtung Sölden war das Grinsen schon wieder im Gesicht und nach 9:21h war ich im Ziel und damit ca. 100. von 1300 in meiner AK - damit kann ich jetzt zufrieden sein :-)
Und jetzt, 1 Woche vor dem Start bin ich immer noch angeschlagen, da ich dummerweise vor 6 Wochen nochmal versucht habe zu joggen. Das bekam meinem (2-fach) operiertem Knie aber gar nicht gut uns so schlage ich mich seit dem beim Gehen und auch teilweise beim Liegen mit Schmerzen herum. Der Orthopäde meint, ich solle Physio machen und mir Hyaluronsäure ins Knie spritzen lassen ... bisher noch mit mäßigem Erfolg :-( Zum Glück geht Radfahren noch !!
Mehr später ... (Stand 13.8.23)
Die Nacht war wie erwartet etwas unruhig- zunächst draußen geschlafen dann um 5:00 aber doch ins Auto. Hoffe dass ich genug Schlaf bekommen habe, bin aber guter Dinge.
Hab noch einen Kumpel von Alpi 4000 letztes Jahr getroffen und es war schön, sich da nochmal auszutauschen.
Heute morgen auch noch schnell die Gelegenheit genutzt um zu duschen - obwohl die eigentlich nur für die Leute im Ziel vorgesehen waren 🙂
Gerade noch gut gegessen und zum x-ten mal kontrolliert dass alles an Bord ist !
Jetzt geht es gleich (15:00) zum Check-in
Wer mich verfolgen will:
https://track.rtrt.me/e/CC-2023#/tracker
Startnummer A026 oder Sent eingeben 😉
Ich versuche mal etwas aufzunehmen während der Fahrt. Wir sind bei Kilometer 40, sind mit 200 Leuten unterwegs - es ist fast so wie bei der Tour de France und man muss sich sehr konzentrieren. Deswegen kann ich auch nicht schreiben. Einmal haben wir uns schon verfahren weil die vorne nicht aufs Navi geachtet haben :-(
Es geht fleißig Richtung Westen, d.h.heißt Gegenwind aber den merkt man in der Gruppe nicht viel. Temperatur ist über 30° aber es geht gut zu fahren.
5 Prozent der Strecke schafft 60 km und 1h47 Minuten.
3 Stunden und 15 Minuten gefahren, 109 km, es läuft ....
Erste Station geschafft, 120 km 3 Stunden und 40 Minuten. An der Verpflegungsstation kurz Wasser geholt und weiter gefahren. Momentan fühlt sich das wie ein Rennen an. Mal sehen wie lange das gut geht ...
Mittlerweile hat sich die Gruppe aufgeteilt und die ersten aus der Gruppe B haben uns überholt und die sind 15 Minuten nach uns gestartet. Jetzt mal schauen, wie lange wir da mit fahren können ziemlich flott ist es!
Leider fahre ich seit 10 km alleine, konnte die Gruppe doch nicht mehr halten. Jetzt geht es also etwas langsamer vorwärts. Dafür ist es nicht so stressig und irgendwann wird mich schon wieder in eine Gruppe rein holen
23:00 Uhr, die 200 Kilometer Marke geknackt aber leider wieder ein technisches Problem. Meine Hauptlampe ist ausgefallen, obwohl der Akku am Morgen voll geladen war. Jetzt fahre ich mit der Ersatzlampe, die aber nicht viel Akkulaufzeit hat. Deswegen muss ich meine power Bank mehr benutzen als geplant und mal sehen, wie ich jetzt durch die Nacht komme und vor allen Dingen durch die zweite Nacht. Ich muss auf jeden Fall mehr Pausen machen und eine Ladestation finden. Sehr ärgerlich, weil ich das Akku noch überprüft hatte.
So, ich habe jetzt eine kleine Gruppe gefunden. Gerade sind wir wieder durch ein Dorf gefahren (um 23:30 Uhr) die Leute stehen am Straßenrand applaudieren und feuern einen an. Das ist natürlich sehr motivierend - sehr begeistert und begeisternd die Franzosen :-)
1:30 Uhr, die dritte Kontrolle erreicht, 293 km. Jetzt muss ich wieder auf ein paar Leute warten, da ich wenig Licht habe und in einer Gruppe fahren muss. Ist aber zuletzt gut gelaufen, da die Gruppe recht groß war.
4:00 Uhr morgens, 355 km sind geschafft, bin 12 Stunden unterwegs. Gerade die vierte Kontrolle und es ging für mich wieder darum, eine Gruppe zu finden, damit ich weiter fahren kann.
Fast hätte ich beim Stop oben meine Brille vergessen aber ich habe mich rechtzeitig erinnert und konnte sie wieder finden :-)
7:10, 442 km geschafft
Die ersten 90 km auf dem Rückweg sind geschafft und das war die Etappe mit den meisten Höhenmetern, 1250m. Da ich schon von der letzten Etappe wo ich viel alleine gefahren bin ziemlich erschöpft war, war auch diese Etappe sehr anstrengend. 45 km war ich wieder alleine unterwegs und wie immer strahlt die Sonne, ich weiß nicht warum es überall immer so heiß ist, wenn ich ein Event fahre? Jetzt habe ich 700 km, 6500 Höhenmeter und bin seit 28 Stunden unterwegs. Jetzt erst mal auf den rasen legen und ausruhen!
Habe erstmal geschlafen- mir ging es nicht gut.
Jetzt ist es 22.8.: 3:15, Erstmal Frühstück und dann weiter.
Der Zeitplan ist natürlich durcheinander- mal sehen wie es weitergeht….
Ich bin seit 5:20 Uhr wieder unterwegs, es gab ein paar Schwierigkeiten bei mir jetzt rollt es wieder.
8:50 Uhr am nächsten Kontrollpunkt angekommen. Jetzt sind es noch 470 km.
Nach einem Schwächeanfall gestern Abend habe ich mich entschieden, länger zu schlafen und danach weiter zu schauen. Ich hatte aber auch überlegt, ob es überhaupt Sinn macht weiter zu fahren da
mir auch einige Stellen weh taten.
Um 2:25 Uhr bin ich aufgewacht. Habe gefrühstückt gemerkt dass es wieder geht und wollte losfahren, 3:40 Uhr. Dann habe ich festgestellt, dass meine Kontrol Karte nicht da ist und ich wusste
nicht wo ich sie verloren habe. Nach vielen Fragen. Bei der Information habe ich schließlich festgestellt, dass ich die Karte bei dem Schwächeanfall verloren habe und ein Mitarbeiter
beziehungsweise der Verantwortliche hat sie mitgenommen war aber so früh morgen nicht zu erreichen. Warum er sie nicht bei der Information hinterlegt hat, weiß ich nicht. Es ist hier in
Frankreich wirklich sehr schwierig mit Englisch - am Ende hat aber eine nette Kollegin eine Ersatzkarte besorgt, so dass ich dann doch weiter fahren konnte , jetzt habe ich 8 Stunden verloren.
Mal sehen, was am Ende rauskommt…
12:30 Uhr am Dienstag, 870 km gefahren, 8200 Höhenmeter. Das wird schon wieder schön warm und teilweise sehr sonnig
Vor 30 Minuten habe ich die 1000 km Marke geknackt bei 9600 Höhenmetern . Jetzt ist es 19:15 Uhr und ich habe noch bis 4:00 Uhr morgens Zeit um unter 60 Stunden zu bleiben. Was ja eigentlich mein Ziel war. Das wird schon etwas knapp aber mal sehen die letzten 100 km sind zumindest weniger hügelig und außerdem ist es dann Nacht. Es ist kühler und angenehmer zu fahren.
Gerade die drittletzte Kontrolle hinter mich gebracht. Jetzt noch 194 km. Schatten werden länger, es wird kühler - herrlich jetzt zu fahren. Zum Glück sind die Kräfte auch noch da. Auf jeden Fall habe ich genug getrunken und mir sollte nicht das gleiche Malleur passieren gestern
22:55: die vorletzte Station. Es war schon wieder ganz schön hart, obwohl ich noch Unterstützung bekommen habe von Jens aus Berlin. Aber auch bei ihm gingen die Akkus langsam leer. Und ich merke auch, dass mein hoch vom Nachmittag leider nicht länger angehalten hat. Mal schauen ob eine Suppe und zwei Cola helfen. Ich glaube aber ich kann die Zeit nicht mehr erreichen und lass es dann entspannt angehen.
Oh 3:35 Uhr am 23. August: ich bin zu meiner letzten Etappe aufgebrochen zum Ziel insgesamt 42 km noch und ein paar Höhenmeter dann ist es geschafft. Leider schaffe ich meine 60 Stunden nicht aber das war mir dann auch egal. Interessant, was der Körper so mitmacht, wie er sich durch einen kurzen Schlaf wieder erholt. Wenn mich jemand an der vorletzten Station gesehen hätte, wie fertig ich mich dort gefühlt habe und dann hätte ich nicht gedacht, dass das noch so gut weiterläuft. Mein Körper hat sich selber für einen Kurzschluss entschieden, ich bin quasi über der Suppe oder nach der Suppe kurz eingeschlafen. Auf jeden Fall war es 30 Minuten später, als ich wieder auf die Uhr geschaut habe . Zuerst war mir immer noch nicht danach jetzt wieder aufs Rad zu steigen, weil doch einige Stellen weh taten und mir auch etwas kalt war aber sobald ich draußen war und am Rad und mich richtig angezogen habe, war alles gut. Ich konnte wieder meine Leistung abrufen, die ich auch vorher hatte
Geschafft !! 😃
1225 km (ja mit Umwegen, die originale Strecke hat 1219km) und 11180 hm in 43:59h reine Fahrzeit und 61:17h brutto
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