Auf die Insel ...

Es war eigentlich nicht mein Plan, dieses Jahr 2x eine große Tour zu machen, aber jetzt hat es sich so ergeben und ich freue mich total darauf, jetzt endlich auch mal die Insel erkundigen zu können !

Im August geht es also auf die Route London - Edinburgh - London, ca. 1500km durch England und Schottland bei hoffentlich trockenem Wetter (ok, ich weiß, die Wahrscheinlichkeit ist nicht so groß, aber man darf ja hoffen ...)

Hier schon mal ein Link zur Einstimmung, mehr dann später:

 

https://londonedinburghlondon.com/

 

 

morgen am 6.8.22 geht es los mit dem Auto auf die Fähre in Calais und dann von Dover bis nach Debden bei London. Vorher lade ich noch Udo in Mühlheim ein, der auch mitfährt und den ich bei Alpi 4000 kennengelernt habe.

 

Tatsächlich ist die Wettervorhersage ganz inseluntypisch, nämlich recht trocken ! Am Sonntag wenn es für mich um 14:45 (15:45 deutsche Zeit) losgeht, sollen es 25 Grad sein und auch in Edinburgh sind es am Mittwoch (wenn ich hoffentlich dort bin) 21 Grad und trocken. Mal sehen ob es dabei bleibt ...

 

Hier gibt es einen live link, wo man sehen kann welche (der 20) Station ich schon passiert habe:

https://londonedinburghlondon.com/ridertracking

 

Startnummer AN11

Samstag 6. August, seit 6:00 Uhr unterwegs um 10:00 Uhr am Fährterminal gewesen und jetzt nach 2 Stunden vor der Fähre. Ein Riesenbetrieb hier in Calais …
Also das ist schon eine leidige Warterei, jetzt um 13:30 geht es endlich los..
Ok aber einmal auf der Insel Radfahren, dafür kann man das in Kauf nehmen…
So 15 Uhr bzw 14 Uhr UK Zeit, endlich angelegt - jetzt nur aufpassen dass ich schön links fahre 😯
Habe auf der Fähre noch ein paar andere Randonneure kennengelernt aus Deutschland… nach UK wohl die 2. stärkste Gruppe.
Insgesamt sind wohl 2000 Fahrer angemeldet.
Nach 12h endlich an der Lodge angekommen- vorher noch kurz die Startunterlagen abgeholt.
Das ist ein schönes Naturschutzgebiet hier in Cheshunt ca. 25km von London Zentrum entfernt.
London selbst ist so teuer dass manche in Hausbooten wohnen (müssen)

Leider ist hier anscheinend auch alles so trocken dass es zu Bränden kommt
500m entfernt vom Naturschutzgebiet ist eine Pub „Meile“ wie man es sich in England vorstellt… 19 Uhr brechend volle Hütte - 80% schauen Fußball und trinken Bier - die anderen trinken nur Bier 😃

Sonntag 7.8.22

Das Rad ist präpariert und gegessen habe ich mittlerweile auch - jetzt heißt es leider warten 😕 
Habe es im Vorfeld versäumt einen besseren Startplatz zu bekommen und darf jetzt erst um 14:45 los.
Dafür werde ich dann schauen wie ich durch die Nacht komme oder ob ich mich dann doch irgendwann hinlege.
Die Nächte sind allerdings lang von ca 21:15 - 5:45 von daher werde ich wohl gegen 1 Uhr einkehren…
Die nächsten Einträge werden alle mit der lokalen Zeit sein, jetzt sind es noch 15 Minuten bis zum Start, das lange warten hat ein Ende. Es ist schon ziemlich heiß in der Sonne aber wenn ich dann mal in Bewegung bin wird das schon gehen. Erste Etappe hat genau 100 km.
Es sind dann wohl doch nur 1600 Starter, einige haben wohl wegen des heißen Wetters abgesagt… Ich bin froh dass kein Regen angesagt ist, man sagte mir aber dass wir spätestens in Schottland mit Regen zu rechnen haben, egal was die Wetter App sagt…
Schon mal ein paar Bilder von unterwegs. Haben jetzt etwas über 65 km, bin mit einem Belgier Tomwegs. Ist aber nicht der gleiche wie in Italien. Dieser heißt Sven
Achtzehn Uhr zehn : hundert Kilometer sind geschafft , die erste Pause Steff an leider ist der Sven schon wieder weg der war dann doch etwas zu schnell und hatte vor allen Ding vor weniger Pausen zumachen .

Insgesamt eine schöne Strecke , das Wetter ist sehr gut aber man merkt die Sonne wie viel Flüssigkeit man braucht bei Abs jetzt ist es 18:30 Uhr und ich bin auf dem Weg der zweiten Etappe, die dann90 km Rad
20:00 Uhr, knapp die Hälfte der zweiten Etappe geschafft. Alleine geht es natürlich etwas langsamer voran und ich habe auch keine guten Beine heute. Weiß nicht ob es an der Corona Auszeit liegt und dem mangelnden Training. Vielleicht hätte ich auch einfach nur mehr Nudeln essen müssen Damit die Kohlenhydrat Speicher besser gefüllt sind. Die Sonne geht langsam runter daher ist es schön von der Temperatur leider ja der Gegenwind doch ziemlich.

Wie auf jeder Tour ist mir auch hier schon wieder etwas abhanden gekommen. Meine Rossschützer die ich mir in Schweden zugelegt habe damit man den Wind nicht so stark hört.  Ich
Das ist jetzt mal eine sehr schöne Strecke auf einem Deich, Kilometer 150
Gerade habe ich Ole aus Deutschland überholt, der ist immerhin schon um 12:00 Uhr gestartet, d.h. 2 Stunden und 45 Minuten vor mir. Noch 24 km bis zur zweiten Kontrolle.. Ich hoffe da gibt es Nudeln! Danach noch eine Etappe
21:50 Uhr, zweite Etappe gerade Beendet 191 km fahren, jetzt gerade 40 Minuten Pause gemacht essen war dringend nötig aus
00:33 Etappe 3 beendet- jetzt 243 km.
Das war ein recht abenteuerlicher Trip da mein Frontlicht ausgefallen ist und das Ersatzlicht auch nicht durchgehalten hat. So habe ich mich von Lichtkegel zu Lichtkegel von den Leute die ich überholt habe gehangelt. Hat ganz gut geklappt bin nur 2x von der Straße abgekommen- alles gut gegangen. Dafür kann man den Sternenhimmel sehr gut sehen ! 
Jetzt erstmal schlafen 

Tag zwei

4:45 Uhr am Montag, ich sitze wieder im Sattel ewig einen traditionellen englischen Porridge zum Frühstück und einen Kaffee natürlich die technischen Probleme sind gefixt und ich befinde mich auf der vierten Etappe die über 58 km geht. Wie immer ist es herrlich in den Morgen hinein zu fahren und den Sonnenaufgang zu sehen!
5:37 Uhr, jetzt ist die ä Sonne richtig aufgegangen
Gestern haben wir übrigens einen älteren Engländer überholt der hatte ein Trikot an welches bei eBay gerade für 100.000 £ versteigert wird! Das ist wohl eine sonder Edition eine Ausgabe von London Edinburg von 2006 und irgendwie hat dieses Trikot Sammlerwert.
6:40 4 Etappe beendet, 302 km geschafft 
Auch so sind manche unterwegs!
Oder so 😃
9:55 Uhr, gerade die fünfte Etappe beendet. 368 km und 2500 hm. Heute ist es etwas bedeckt, das ist gut zu fahren aber nicht so schön zum gucken. Mit dem Linksverkehr hier ist es immer wieder eine Herausforderung immer erst nach rechts gucken! Und beim rechts abbiegen außer bleiben
Jetzt kommt eine heftige Etappe mit 110 km und 1000 Hm. Normalerweise sollte ich heute 350 km schaffen. Und wenn es so weitergeht, könnte ich unter 100 Stunden bleiben aber mal sehen…
Ich glaube ich bin gerade etwas wie die englische Lüneburger Heide gefahren. Sehr schöne Landschaft aber auch super hügelig und teilweise sehr steil! Einige Teilnehmer mussten ihr Rad hoch schieben und haben sich jetzt ihre Schuhe kaputt gelaufen und brauchen neue.
Es ist schon anstrengend zu fahren teilweise heftiger Gegenwind teilweise starke Sonne aber dann auch wieder Wolken. Über die Hälfte der sechsten Etappe ist auf jeden Fall geschafft und der größte Teil der Höhenmeter auch.
14:45 Uhr, genau 24 Stunden unterwegs davon knapp 17 Stunden im Sattel und dabei 457 km und 3800 Höhenmeter zurückgelegt. Jetzt sehne ich habe auch die Kontrolle Javaji und eine längere Pause noch 20 km
15:45 Uhr, endlich angekommen nach 113 km und 1300 hm auf dieser Etappe Nr 6.
Jetzt bin ich bei 480km.
Als ich um 10:00 Uhr nach der fünften Etappe angekommen bin, war ich circa Position 900 gestartet sind 1500 und da ich in der letzten Gruppe gestartet bin hatte ich zu dem Zeitpunkt 600 Fahrer überholt. Jetzt bin ich an Position 500.
Puh, das war anstrengend, jetzt bin ich wohl auf dem höchsten Punkt auf der Strecke zumindest bisher. 620 m. Sehr schöne Landschaft hier gradbewachdenr Hügel
Zum Glück habe ich meine GoPro wieder in Gang bekommen so konnte ich eine richtig tolle Abfahrt filmen.
Leider kam danach nochmal so eine heftige Steigerung! 
21:20 Etappe 7 beendet überlege noch ob ich noch eine 74km dranhänge 🤔
Jetzt ist es 5:15 Uhr ich bin doch noch eine Station weiter gefahren und starte jetzt die Etappe nach Edinburg.
Diese Bilder sind noch von gestern auf dem höchsten Punkt vom Berg. Leider klappt das gestern mit dem hochladen überhaupt nicht in den Stationen Netz total überlastet ist bei den vielen Radlon die alle im Internet sind.

Jetzt kommen noch Bilder von der letzten Etappe die ich gestern gemacht habe als ich nachts doch noch weiter gefahren bin. Die Beine waren gut alles war perfekt kein Wind und dann ging doch wieder 7 km vor dem Ziel das Licht aus und ich musste warten bis jemand kam. Beim nächsten Mal hole ich mir eine Dynamo betriebene Lampe!



Anscheinend war es aber keine gute Idee ohne Elektrolyte zu fahren und ohne Kohlenhydrat Pulver denn die Beine haben am Ende doch etwas gekrampft weil ich auch gut gasgegeben habe, sie fühlten sich ja gut an bis vor 20 km vor dem Ziel. Im Ziel hatte ich das Gefühl ich habe totalen Muskelkater und kann morgen gar nicht fahren.
In Summe bin ich gestern knapp 400 km gefahren mit 4200 Höhenmetern. Ich war mehr als 16 Stunden im Sattel.

Tag drei

Den Wecker hatte ich auf 4:30 Uhr gestellt da ich erst um 1:30 Uhr im Schlaflabor war. Dort war es vor lauter schnarchen ziemlich laut aber irgendwann bin ich doch eingeschlafen. Bin sogar vor dem Wecker wach geworden. Der Magen fühlte sich auch komisch an, nach Toastbrot und Haferflocken scheint es aber zu gehen und. Die Beine fühlten sich immer noch nicht gut an aber jetzt auf dem Rad funktioniert alles. Bin leider erst um 5:30 Uhr weggekommen.
10:00 Uhr, Edinburgh und damit den Wendepunkt erreicht. 750 km. Die letzen Bilder sind aus Schottland !

Die Tour ging eigentlich aber der Rücken macht Probleme 😕 
Beim Stop gestern Nacht war ich 305. jetzt sind vor mir nur 150 angekommen 
Aber heute kann ich glaube ich keine Plätze gutmachen 
15:00 Uhr gerade angekommen zurück von Edinburgh. Es waren zwar nur 80 km dafür einen Teil durch die Stadt mit vielen Ampeln Pflasterstein und viel Hitze. Außerdem mal wieder Gegenwind und 900 Höhenmeter. Über vier Stundenwegs war ich unterwegs dafür. dafür hat die Abfahrt durch die Gras bewachsen Hügel wieder etwas geschädigt.
21:15 die letzte Etappe für heute beendet. Habe bei der vorletzten eine Gruppe gefunden und bin mit denen auch die letzte heute gefahren- war wesentlich kurzweiliger und vor allen angenehmer da man mich immer im Wind ist (der heute natürlich wieder von vorne kam)

Zuvor lief es irgendwie nicht gut bei mir  - lag wohl an meinem Fehler bei der letzten Etappe mit Nahrung und Magnesium oder es war einfach zu viel!


Tag 4

Heute ging es in der Gruppe um 5:05 los auf die schwerste Etappe mit 2 heftigen Anstiegen - teilweise 15%.
Ich hatte die lange Pause genutzt und konnte tatsächlich 4,5h schlafen 
In der Gruppe ging es aber auch über die Hügel ganz gut obwohl ich gemerkt habe dass ich Max bei 80% bin

Dafür wurden wir aber durch wunderbare Landschaft und einen schönen Sonnenaufgang belohnt 

9:50 Etappe beendet - wieder in Brompton. Ca 1500 Höhenmeter auf 90km. Jetzt noch eine etwas heftige Etappe und der Rest ist dann wieder flacher …
Puh, 14:00 die Gruppe hat entschieden einen Einkehrschwung in eine Bar zu machen da es so heiss ist … immer noch 40km zu.m 2. Ziel heute.
Man kann echt besser Siesta machen und morgens abends und nachts fahren!

16:35 nach 6:45 endlich am Ende der Etappe von 110km und 900hm - zwischendurch in der Bar gewesen da es so heißt war. 
Heute morgen waren von 1600 Startern nur noch 1100 unterwegs …
Ich werde jetzt versuchen die Nacht diurchzufahren denn morgen wird es noch heißer ! Mal sehen wie weit ich komme, diesmal werde ich aber besser präpariert sein ! insgesamt sind es noch ca 400km und 2300 Höhenmeter…
20:55 angekommen- jetzt noch 330 km und 1800 hm !
Also durchgefahren bin ich nicht aber bis Boston bin ich noch gefahren. 60 km näher am Ziel. Insgesamt 1320 km gefahren und circa 13.000 Höhenmeter. Jetzt nur 1 Stunde hinlegen und dann weiter um noch 220 km und 1340 Höhenmeter.

Auf dem Weg nach Boston hatte ich Vollmond und mit dem Bodennebel haben sich sehr schöne Bilder ergeben. Dafür habe ich sogar angehalten! Es ist für mich ein schönes Gefühl durch die Dunkelheit und die Ruhe zu fahren vor allem wenn man dann solche Bilder sieht
5:55 Uhr weiter geht es auf die drittletzte Etappe, 90 km Richtung Süden. Es ist doch etwas später geworden als gehofft aber es dauert immer bis man seine Sachen gesammelt hat
Auf der ersten Etappe heute hatte ich tatsächlich endlich mal Rückenwind und ich konnte eine längere Strecke richtig schön schnell fahren. So habe ich die 90 km in etwas über 3 Stunden geschafft. DasWetter war noch angenehm, das sollte sich aber ab der zweiten Etappe ändern. Es sind heute 31° im Schatten und wir fahren nie im Schatten. Immer in der Sonne. So hat die zweite Etappe dann auchlänger gedauert als normal aber es war ganz schön durch Cambridge zu fahren. Kurz vor Ende der 70 km musste ich tatsächlich eine Pause machen und mich in den Schatten setzen .
Zu dem Zeitpunkt wusste ich schon, dass ich unter 100 Stunden bleibe aber es waren auch noch 96 Stunden drin. Das habe ich mir aber selber zerstört, da ich mal wieder mein Telefon während der Fahrtverloren habe. Bei der Suche hat sogar noch ein netter Engländer geholfen aber wir wurden nicht fündig. Als ich zu meinem Rad zurück ging lag das Tel. 3 m entfernt zwischen Fahrbahn und Grünstreifen.Es scheint sehr weit geflogen zu sein … Auf jeden Fall gingen bei der Suche 20 Minuten drauf. Die letzte Etappe habe ich dann trotzdem noch mal gasgegeben auf den 46 km bin ich nach genau 97 Stunden ins Ziel gekommen. Davon 63h Fahrzeit und 10h Schlaf …
Hier noch ein paar Bilder  von Cambrige von unterwegs
Von 1600 Statuen waren heute Morgen nur noch weniger als 1000 unterwegs! Viele haben aufgegeben weil es sehr steile Anstieg gab und die Hitze sehr anstrengend.
Die Höhenmeter stimmen nicht, musste die Datei aus 4 Teilen zusammensetzen - es waren 14550 …

Tag danach

Insgesamt kann man sagen war das eine sehr gut organisierte Veranstaltung. Das Essen war nicht immer geeignet für Rennrad fahren, war halt typisch Englisch mit Schinken und Speck und Eiern und Bohnen. Die Leute waren alle super hilfsbereit und super freundlich. Das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen, vor allem für Schottland war das total untypisch das war wohl einer der heißesten Tage dort. Das habe ich auch gemerkt…
Was noch zu sagen ist: die Straßen sind teilweise wirklich eine Herausforderung für Rennradfahrer! Man muss ständig auf Schlaglöcher aufpassen, sehr viele gepflegte Straßen vor allem inSchottland.
Ein nicht unwichtiger Faktor ist, dass man auf der Insel natürlich links fährt, auch die Radfahrer 😃 Daher müssen wir Festländer immer umdenken: erst nach rechts schauen, links in den Kreisverkehr… Bei Langstreckenfahrten reduziert man sein Denken allerdings irgendwann und dann kann es zu brenzligen Situationen kommen!
Ich weiß von einem Teilnehmer der deswegen in Krankenhaus gelandet ist (hat halt nach links geschaut ob frei ist aber von rechts kam ein LKW 😯)
Ich hatte das auch einmal kurz vor Ende der Tour als mir die Hitze auch noch zusetzte und ich schnell ins Ziel wollte. Ist aber alles gut gegangen…
Samstag 13.8.22 ich bin in Dover angekommen um mit der Fähre überzusetzen. Hatte aber noch genug Zeit eine kleine Wanderung an den Kalkfelsen zu machen- beeindruckend! Also auf jeden Fall lohnen da noch 2h für einzuplanen