24h Challenge Mai 2020

Liebe Freunde, Familie, Kollegen,

 

der Organisator von Kilometer für Kinder, Burkard Hein hat eine tolle Aktion ins Leben gerufen, nämlich eine 24h Challenge, in der so viele KM wie möglich mit dem Rad gefahren werden sollen und (wie üblich) min. 1 Cent pro KM soll der Kinderkrebshilfe zugute kommen. 

Ich möchte die Challenge am 9.5.20 gegen 6:00 Uhr am Rhein in Düsseldorf starten. Diesmal soll das Geld konkret der Kinderkrebsstation der Uniklinik Düsseldorf zukommen, mit der ich seit letztem Jahr verbunden bin.

 

Mein Ziel ist 600 km zu schaffen und es wäre toll, wenn 600,-€ zusammen kämen !!

Hier ist der link zur Spendenaktion:

 

https://www.betterplace.me/24h-challenge-kilometer-fuer-kinder

 

Vielen Dank schon mal im voraus !


Die Strecke: 9,9 km zwischen der Theodor-Heuss Brücke und Kaiserswerth.

Das ganze ca. 30x hin und zurück und das Ziel wäre (fast) erreicht...

 

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass ich meine erste 600 km Tour mit dem Fahrrad gemacht habe. Damals war es ein so genanntes Brevet.
Danach ist noch einiges passiert, unter anderem die 540 km von Trondheim nach Oslo oder meine 1000 km Tour von Flensburg nach Garmisch.

Ich wollte aber schon immer testen, wie weit ich solo in 24h komme. Und da passte die 24 Stunden Challenge von Kilometer für Kinder sehr gut ins Konzept.


Das Wetter soll ja bis Samstag gut bleiben. Natürlich gibt es wieder Wind, aber damit muss ich dann leben. Da es ein Rundkurs ist, werde ich ja auch mal profitieren…

Die Idee am Samstag ist, dass ich mir ein Depot baue, wo ich meine Verpflegung und Getränke lagere, und immer zwischendurch dort anhalten kann. Am Ende entscheiden die Menge der Pausen und die Länge der Pausen darüber wie weit man kommt und da ist es hilfreich, wenn man leicht an seine Verpflegung kommt.

Außerdem muss ich schauen wie ich mittags um die vielen Spaziergänger herum komme, da das natürlich ein sehr beliebter Ausflugsort in Düsseldorf ist.


So, die Vorbereitungen laufen, Verpflegung ist organisiert

Circa 7500 kcal, herzhaftes süßes und Kalorienreiches, dazu Getränkepulver für 9 l Wasser. Mal sehen wie weit ich damit komme und vor allem wie lange ich Lust auf dieses Essen habe…

 

(Update vom Abend, ich habe mir doch noch ein paar Nudeln gekocht mit Käse und Gurken für morgen, einen Teil sogar in die Thermosdose, damit man sich auch mal auf eine Malzeit freuen kann :-))

 

Jetzt muss ich erst mal einen Ort finden, wo ich gut zugänglich mein Auto parken kann, denn ich habe jetzt doch so viel Gepäck, dass ich nicht alles auf dem Rad mitnehmen kann vor allem die 10 l Wasser nicht.

Super Sache ! Stand 08.05.20, 19:00 schon mehr als 50% zusammengekommen !

Wahrscheinlich wartet der Rest, wie weit ich überhaupt komme ;-)

 

Parkplatz für morgen ist auch gefunden, unmittelbar an der Strecke, so dass ich auch spontan Pause machen und die Vorräte auffüllen kann.

 

Dabei war ich auch an der Strecke und wurde bestätigt, dass das morgen (zumindest tagsüber) ein ziemlicher Slalom wird ... mal sehen wie das klappt.

 

Jetzt werde ich erstmal die Kohlenhydratspeicher ordentlich mit Nudeln füllen !

 

Bevor sich jemand (wieder) Sorgen macht, ich werde morgen früh wohl doch erst gegen 7:00 starten, dann ist es schon etwas angenehmer von den Temperaturen ...

Ich bin mal wieder sehr angetan von eurer Spendenbereitschaft !!!

 

Das motiviert auf jeden Fall !

 

Und den ein oder anderen werde ich ja dann morgen auf der Strecke sehen ;-)

So, das Abenteuer hat begonnen, 7:05 Uhr am Morgen, ein herrlicher Morgen. Noch sind sehr wenig Leute unterwegs.

Die erste Stunde ist rum, 31,2 km - und ich habe schon Unterstützung von zwei Kollegen aus Wittlaer. Sehr gut!

2 Stunden gefahren, 62 km. Mittlerweile bin ich wieder alleine unterwegs. Läuft aber gut, es werden langsam mehr Leute auf der Strecke aber das ist ja auch kein Wunder bei dem Wetter.

3 Stunden vergangen, 95 km. Bisher läuft. Ich hatte sogar einen treuen Fan auf der Strecke !

100 km sind geschafft 3 Stunden 8 Minuten. Von daher liege ich sehr gut in der Zeit, aber das wird denke ich nicht soweitergehen aber erst mal fahre ich noch bis Kilometer 150 circa.

4 Stunden gefahren 127 km von daher sehr gut in der Zeit - gleich gibt es eine Pause

Die erste Pause liegt hinter mir, 4:20 gefahren 138 km. Mittlerweile bin ich wieder unterwegs, gut verstärkt durch etwas Nudelsalat - weiter geht’s. Ein Eindruck von der Strecke (oben) - so leer ist es allerdings nicht immer !

150 km geschafft. Jetzt inklusive Pause 5 Stunden und 4 Minuten unterwegs von daher gut in der Zeit. Der Wind nimmt etwas zu, deswegen ist die Strecke in den Norden etwas anstrengender aber es geht (noch).

Das sind die kleinen schöne Geschichten an Rande so einer Tour. Der Fan, der mich begleitet ist ein Freund von einem Radkumpel, vielen Dank Hennes !!

Und Entschuldigung, wenn etwas nicht so verständlich geschrieben war. Ich nahm das während der Fahrt auf und es wird in Text übersetzt. Ist aber mittlerweile (NACH DER TOUR) korrigiert ...

12:30: Tja jetzt ist er doch da mein Freund der Wind, die Sonne kommt raus, es wird wärmer, die Thermik steigt, da bläst der Wind ganz schön, aber das ist jetzt so

Jetzt 6 Stunden unterwegs, 180 km geschafft. Also alles im Plan. Leider weht der Wind doch anständig !

Knapp 7 Stunden unterwegs, 207 km. Jetzt habe ich mir erst mal ein Eis verdient denke ich. Ich merke auch dass die Kraft langsam etwas nachlässt, der Puls ist nur noch bei 145. Zu Anfang war der Puls bei circa 152. Mittlerweile füllt es sich auch auf den Weg und man muss mehr Slalom fahren und abbremsen. Und der Wind hat sich ja mittlerweile 20-25 KMH. Und warm wird es auch, Richtung 24 Grad (im Schatten) und hier ist fast nie Schatten ...

Mit freundlicher Unterstützung von Hennes :-)
Mit freundlicher Unterstützung von Hennes :-)

8 Stunden sind rum, brauche doch noch mal eine Pause. Merke das es langsam anstrengend wird, wegen des Windes und auch der Temperatur, dazu noch die vielen Leute… Dafür habe ich aber zwei schöne Bilder von heute Morgen:

Ein Bild von heute morgen, als Dirk und Christian mich begleitet haben - und ab und zu auch Windschutz gegönnt ... man sieht das Dirk normalerweise nicht draussen fährt :-)
Ein Bild von heute morgen, als Dirk und Christian mich begleitet haben - und ab und zu auch Windschutz gegönnt ... man sieht das Dirk normalerweise nicht draussen fährt :-)

16:00 Uhr, vorhin habe ich Unterstützung von Heiko bekommen. Der hat mich zwei Runden vom Gegenwind bewahrt, so dass ich ein paar Körner sparen konnte. Mittlerweile bin ich 9 Stunden im Sattel und habe 280 km hinter mir insgesamt bin ich 10 Stunden 17 Minuten unterwegs

Eine dringende Pause bei fast der Hälfte der Strecke, 292 km geschafft, aber ich bin auch geschafft. Seit 2 Stunden Krämpfe im rechten Bein obwohl ich fleißig mein Dextro Energy Getränk trinke. Wobei es wahrscheinlich bei dem heißen Wetter doch zu wenig ist, aber irgendwann kann man diesen Geschmack nicht mehr vertragen und möchte gar nicht trinken. Mein treuer Fan Hennes war liebenswerter Weise bereit Magnesium zu besorgen und eine Flasche Cola. Ich warte noch…

 

Kurz vor der Pause ist Dirk noch mal gekommen um mich auch zu unterstützen, er hat auch ein paar Elektrolyttabletten mitgebracht. Sehr schön zu sehen, dass es mit der Kameradschaft und der Hilfsbereitschaft klappt!

Mittlerweile habe ich Bergfest gehabt, und bin bei Kilometer 321. Jetzt haben wir 19:30 Uhr, d.h. ich habe noch 11,5 Stunden für die restlichen 280 km. Das sollte eigentlich klappen, zumal es jetzt wieder kühler wird, der Wind nimmt ab. Und die Leute auch.Die Stärkung in der Pause hat geholfen so dass ich jetzt wieder einigermaßen normal fahren kann, wie man halt fahren kann nach 300 km… Dirk hat mich noch mal ein bisschen gezogen. Danke dafür!

Jetzt fängt für mich der angenehmere Teil der Strecke an ! 

 Und Hennes, vielen Dank für Cola und Magnesium Tabletten!

Die Qbus Nachbarn waren auch da. Nina und Thomas vielen Dank dass Ihr vorbeigekommen seid und mich ein Stück begleitet habt! Jetzt bin ich 13 Stunden unterwegs und habe 336 km, es sollte also klappen mit den 600…

20:45 die Sonne geht langsam unter ...
20:45 die Sonne geht langsam unter ...

Um 21:30 Uhr habe ich noch mal eine Pause begonnen, die war auch nötig. Puh mittlerweile 372 km gefahren. Merke aber dass die Kräfte schwinden, weil ich einfach nichts essen kann. Weder die Nudeln noch irgendetwas anderes. Und dann fehlt natürlich die Energie. Es wird also etwas knapp mit den 600 km, mal sehen wie weit ich komme…

Schade, es ist wirklich gut gelaufen nach dem Start um 22:15 Uhr nach der Pause, windstill gute Temperatur ich konnte wieder mit mehr Kraft fahren. Und dann einen Platten! Es gibt nur zwei kritische Stellen auf der Strecke und ausgerechnet an einer musste ich zwei Radfahrer überholen und genau an der Stelle gab es keinen Asphalt sondern ein großes Loch

01:00 Uhr, 10.5.20 - Bin bei Kilometer 450, Körper hat wohl auf Fett Verbrennung umgestellt und das funktioniert ganz gut. Kann momentan den 30 KMH Schnitt halten und wenn es so weitergeht dann sollte es klappen. Jetzt mache ich kurz Pause. Essen kann ich sowieso nichts, von daher halte ich mich jetzt mit Getränken über Wasser.

Habe jetzt noch (zum Start der Pause) knapp 6 Stunden für 150 km. Bis jetzt liegt der Schnitt bei 30,5 KMH

Ich bin nach 20 min wieder gestartet aber dann ging das Licht nicht mehr und ich musste umbauen ... hat nochmal 10 min gekostet und damit durfte nichts mehr passieren !

3:22 Uhr 500 km sind geschafft reine Fahrtzeit 16 Stunden 28 Minuten. Es wird sehr knapp ich habe jetzt noch 3 Stunden 40 Minuten für 100 km und muss nochmal Pause machen.


Noch ein paar Impressionen vom Tagesanbruch (und vom Mond, der sich langsam zurückgezogen hat)

Ich ziehe jetzt meinen Bahnen wie eine Maschine, da ich keine Zeit verschwenden darf, wenn ich die 600km noch schaffen will.

Daher auch nur eine 10 min Pause bei km 512. Jetzt sind noch 7 min Luft bis 600km Marke, wenn ich den Schnitt bei 30km/h halten kann.

Immer der Blick auf den Tacho und die Uhrzeit, bin ich noch im Korridor ??

 

Am Ende ist man sich nie sicher ob man es schafft, da immer noch etwas dazwischen kommen kann. Und man denkt nur bitte jetzt keinen technischen Defekt!

Es ist geschafft!!!

Ziemlich k.o. und fertig, aber stolz, dass ich es trotz am Ende widriger Umstände doch noch geschafft habe.

(wie man sieht auch etwas gezeichnet und beschmiert)

Ich schreibe später noch ein bisschen mehr, aber jetzt muss ich mich erst mal erholen… Davor muss ich erst mal mit dem Auto wieder nach Hause kommen😯
Die Krönung zum Abschluss: Mein Auto hat den Geist aufgegeben, habe wohl die Batterie in den Pausen zu sehr belastet… Zum Glück gab es schon wieder einen Helfer, Andreas vielen Dank noch mal!

Das ist natürlich eine tolle Überraschung nachdem ich zuhause war !! Vielen Dank an alle (bisherigen) Spender*innen - Ziel schon erreicht und überschritten, aber das heißt nicht, dass man nicht noch spenden kann, wenn man (doch) noch will. Jetzt stehen die gefahrenen KM ja fest, falls jemand darauf gewartet hat ;-)

Mit der Leistung bin ich übrigens in der Mai Auswertung des "Grand Fondo" von Strava von 461.817 Teilnehmern auf Platz 2 gerückt !!

 

Das freut mich natürlich neben dem tollen Spendenerfolg auch. Für mich eine persönliche Bestleistung - aber wiederholen will ich das nicht !

 

PS für diejenigen die nicht so in der Rad und Laufszene unterwegs sind: bei Strava laden fast alle ihre gelaufenen oder gefahrenen km hoch und. können sich mit anderen messen, auch auf bestimmten Segmente, die auf der Strecke liegen. Das ist ein sehr guter Trainings (oder Motivations) Effekt !


Noch ein paar Gedanken, jetzt mit etwas Abstand und auf dem Weg der Erholung... der Erschöpfungszustand ist doch ziemlich heftig, was natürlich a) am Schlafmangel und b) an der doch intensiven Dauerbelastung liegt.

 

Die Strecke und der Tag waren ja bewußt gewählt und in Teilen hat es sich auch gelohnt, so zu entscheiden. Nichts finde ich nerviger als ständiges Stop & Go oder Autos die laute Geräusche machen, oft stinken (for allem die Diesel) und oft auch genervte Autofahrer die hupen. Wenn ich dem entgehen kann dann mache ich das. Natürlich war der Kompromiss, dass ich dafür tagsüber mit vielen Passanten zu rechnen habe - und die waren auch da ! So viel Menschen musste ich sicher auf keiner Strecke bisher "umschiffen", zumal es hier immer darauf ankam, Leute auf der eignen Seite und die entgegenkommenden in der Geschwindigkeit richtig abzuschätzen, so dass ich mein Tempo nicht unnötig verringern muss, aber auch niemanden gefährde. Ich glaube bis auf 1 mal (von 100ten) ist mir das auch gut gelungen. Einmal wurde es doch eng und es gab entsprechende Beschwerden (im Nachhinein zurecht).

Von 7 -11 und von 21 - 7 waren es aber ideale Bedingungen. Dann war da ja noch das Wetter. Die Chance musste genutzt werden, auch wenn bald klar wurde, dass es doch mächtig warm wird. Auf dem Rad spürt man das ja eigentlich gar nicht so, aber natürlich verliert der Körper trotzdem viel Flüssigkeit. Und der Wind scheint einem die Energie einfach so rauszusaugen ...

Auch wenn ich am Ende 39 Runden gedreht habe, ist es nie wirklich langweilig geworden. Es ist ja eine fabelhafte Natur dort, manchmal kann man Schiffe beobachten, oder die Leute (auch oft spannend...)

 

Wenn man am Ende ein Ziel (oder Sieg) knapp erreicht, bleibt es meistens besser in Erinnerung als eine klare Sache. Hier war es mir am Ende aber schon etwas zu spannend. Ab km 450 war klar, dass nichts dolles mehr passieren darf, denn nach einer längeren (da nötigen) Pause, schrumpfte das Zeitfenster auf 5,5h . Bei einem 30er Schnitt bleiben 30 min für die Pause. Das ist bei 150km (und 450km in den Knochen) nicht so viel. Dann kam aber noch das Problem mit der Lampe dazu und ich musste diese Wechseln (bei den Halterungen musste ich improvisieren, da ich den Triathlon Lenker montiert hatte, der eine große Hilfe ist bei langen Fahrten). So gingen nochmal 10 min flöten.

Daher habe ich bei km 512 nur 10 min Pause gemacht, damit noch etwas Reserve bleibt, aber dafür musste ich auch noch 88km. Die Reserve ist dann noch auf 7 min geschrumpft (da ich nicht immer den 30er Schnitt halten konnte). Jetzt hatte ich bei meinem Reifenplatzer gegen 11 Uhr nachts wohl in der Eile (und Wut) meine Mantelheber vergessen und so durfte auch nichts mehr in der Art passieren. Das ist je näher das Ziel rückt immer unangenehmer, da sich die Gedanken um einen Defekt in den Vordergrund drängen.

 

Der Moment wo klar war, das jetzt (eigentlich) nichts mehr passieren kann (es wurde ja schon wieder heller und man konnte die Strecke besser überblicken und Gefahren ausweichen) hat mir dann doch ein Grinsen ins müde Gesicht gezaubert ! Und die innere Genugtuung es geschafft zu haben, wird wohl eine Weile bleiben, wobei mal jemand cleveres gesagt hat, dass nicht das Erreichen des Ziels das entscheidende ist sondern der Weg dahin. Denn meistens ist es ja so, dass nach einem Ziel schnell das nächste kommt.

 

Was mir neben dem wirklich in besonderer Erinnerung geblieben ist, ist die Tatsache, dass ich 8h (fast) ohne Kohlenhydrate überstanden habe und dennoch einen guten Schnitt hinlegen konnte. Natürlich war das nicht geplant, ich habe ja viel Nahrung eingekauft und extra noch Nudelsalat gemacht (um 23 Uhr abends am Vortag). Ich denke ich habe nicht mal 25% davon gebraucht ! Ich konnte irgendwann nicht mal mehr den Geschmack des Pulvers ertragen, was für Mineralien sorgen sollte (speziell Magnesium gegen Krämpfe). Also am Ende nur noch Wasser und 5 Mineral "Pillen", die Dirk mir dankenswerter weise noch besorgt hat. Laut Garmin habe ich in den 24h 9.400 kCal verbraucht und ca. 340g Fett und 1700g Kohlenhydrate verbrannt. In der Tat war ich nach der Tour 3,6kg leichter als vorher, aber davon war natürlich viel Wasser. Ich habe aber das Gefühl, dass das Bauchfett gut weniger geworden ist. Die nächsten Tage werden es zeigen ...

Die Krämpfe die mich tagsüber im rechten Oberschenkel geplagt hatten (immer mal wieder) geplagt hatten hatte ich in der Form noch nie. Wahrscheinlich lagen die daran, dass ich zum ersten mal mit neuen Pedalen und Cleats gefahren bin (das sind die Plastikplatten unter den Schuhen mit denen man in die Pedale einrastet). Da gibt es viele Verstellmöglichkeiten und mein rechter Fuß stand wahrscheinlich etwas anders auf der Pedale, als er es gewohnt war. Das beansprucht wieder die Muskeln etwas anders und das könnte die Krämpfe erklären. Interessanterweise hatte ich die Probleme nachts nicht mehr, vielleicht hat sich mein Körper an das neue Setup gewöhnt. Ich war auf jeden Fall froh, nicht auch noch damit zu tun zu haben.

 

Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist mir die tolle Hilfe, die ich erfahren durfte. Christian und Dirk, die mich die ersten 2h begleitet haben, Heiko dann später am Nachmittag, Dirk nochmal gegen 17 Uhr und am Abend dann noch die Nachbarn Nina und Thomas, vielen Dank ! Das unterbricht doch die Monotonie (und hat auch die ein oder anderen Körner gespart im gelegentlichen Windschatten). Dirk, der zwischendrin nochmal zu meinem Pausenstand kam und mit Kettenöl ausgeholfen hat und natürlich Hennes, den ich vorher gar nicht kannte, der aber viele Stunden an der Strecke stand. In meiner Verzweiflung nach Magnesium und Cola habe ich ihn gefragt, ob er das besorgen könne und er hat sofort zugesagt. Schön dass es diese Hilfsbereitschaft (und Kameradschaft) noch gibt !

 

Der Tiefpunkt war sicher der Platten vorne durch das Schlagloch, welches ich nicht sehen konnte (die Strecke war am Deich komplett unbeleuchtet). Dass ausgerechnet an der Stelle wo es a) in eine links / rechts Kombination geht, b) abwärts und c) links davon auf einen Weg auf die A44 Brücke und dann um die Zeit wo ich dort vorbeikam ein wohl etwas älteres Ehepaar vor mir zu überlegen schien, wo sie hinmüssen, ist natürlich Zufall. Man fragt sich aber trotzdem WARUM ? Effekt war nämlich, dass ich einen weiteren Bogen um die beiden fahren wollte, nicht dass sie sich spontan entscheiden, abzubiegen. Aber da ging der Asphalt aus ... 100m später machte es Pftttt und ich musste den Schlauch wechseln. Wer schon mal am Rennrad (zudem mit 19mm Felgen) einen Schlauch gewechselt hat, der weiß dass das nicht immer schnell klappt. So war es zumindest bei mir, die Felgenheber wollten nie richtig unter den Mantel und er blieb widerspenstig. Irgendwann klappte es dann doch, aber 12-14 min hat das schon gekostet (entspricht 6-7 km). 

Später kam ja noch der Lampendefekt dazu, so dass ich mich natürlich etwas geärgert habe, dass ich ohne das, ca. 10-12 km weitergekommen wäre. Aber was soll's ?  600km überschritten - mehr wollte ich nicht. Übrigens hat die Felge auch was abbekommen, es ist auch heftig durchgeschlagen :-(

 

Schön dass schon mehr Geld gespendet wurde, als ich mir als Ziel gesetzt hatte (Stand So, 19:00 = 819€ !). So hoffe ich, dass ich der Kinderkrebsklinik ganz konkret mit Dingen helfen kann, die sie sonst vielleicht nicht so einfach bekommen (die Budgetierungen sind da sicher nicht einfacher als in anderen Firmen). VIELEN DANK nochmal an alle Spender*innen !

 

Am Tag danach ... das Kribbeln (und leichtes Taubheitsgefühl) in den äußeren Fingern bei beiden Händen ist mal wieder da. Das ist leider ein bekannter Nebeneffekt von solchen längeren Touren. Das hatte ich nach der Flensburg - Garmisch Tour auch und das begleitet einen u.U. auch ein paar Wochen. Dafür ist es in den Zehen diesmal nicht da !

Muskelkater habe ich interessanterweise am stärksten hinten in den Oberschenkeln so dass die Setzbewegung immer etwas abgestützt werden muss ... das ist aber sicher Mittwoch erledigt. 

Die Waage hat mich heute morgen positiv überrascht - aber aus Erfahrung weiß ich dass das auch nur ein paar Tage hält. 4kg unter meinem normalen (Sommer) Gewicht und 14kg weniger als noch am 1.1.20 :-o. Vielleicht versuche ich jetzt doch mal ein paar Kohlenhydrate wegzulassen, der Körper scheint ja klar damit zu kommen.

Und der Stolz ist immer noch da und der bleibt auch hoffentlich noch eine Weile: über die Spendensumme und über mich, dass ich dieses schon ziemlich hoch gesteckte Ziel erreicht habe.

 

Bis demnächst ;-)

 

Frank

 


Liebe Leute, heute 17.5.20 habe ich die Kampagne beendet, es sind dank eurer Spenden stolze 1020,-€ zusammengekommen ! Vielen Dank an alle Spender*innen !!!

 

Mit dem Kinderpsychologen der Kinderkrebsstation habe ich schon gesprochen und es wird wahrscheinlich kein Scheck werden sondern etwas Konkretes, was die Station benötigt, aber über normale Wege nicht so einfach / unbürokratisch zu bekommen ist. 

 

Ich werden hier auf jeden Fall berichten, wenn die Übergabe erfolgt ist !