Paris - Brest - Paris 2023

Das Highlight dieses Jahres steht an und diesmal geht es nach Paris. PBP ist der Klassiker unter den Langstrecken Brevets und diesmal sind 8000 Starter*innen gemeldet ! Es geht über 1200km und ca. 10.000hm von Rambouillet (ein Vorort von Paris im Südwesten) nach Brest und wieder zurück :-). Am 20.8. um 16:00 Uhr geht es für mich los ...

 

Natürlich werde ich an dieser Stelle wieder berichten, wie die Vorbereitung lief und was mir während der Tour so widerfährt. Und natürlich gibt es wieder eine Spenden Aktion für die Kinderkrebshilfe bzw für die Elterninitiative der Kinderkrebsstation der Uniklinik in Düsseldorf.

 

Unter dem folgenden Link gelangt ihr zu der Aktion und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch diesmal wieder dabei seid !!

 

https://www.betterplace.org/de/

Vorbereitung

Mittlerweile habe ich ja schon etwas Erfahrung bei solchen Events und natürlich ist es sehr wichtig, vorher auf viele Kilometer auf dem Rad zu kommen und auch Höhenmeter zu machen. Am besten geht das, wenn ich mir vorher andere Events als Ziel setze auf die ich mich dann vorbereiten muss.

 

Fast schon Tradition hat meine Winterflucht im Januar / Februar wo ich ein paar Wochen auf die Kanaren fliege und da viele Touren mache. Das Wetter ist sehr beständig schön und man hat keine Ausreden nicht zu fahren ;-) Höhenmeter bekommt man quasi "gratis" man kann gar nicht nur flach fahren ... so habe ich mir schon mal eine gute Grundlage erarbeitet auch wenn es diesmal mit einigen Komplikationen verbunden war (nein, diesmal kein Unfall :-)) Aber meine elektronische Schaltung wollte nicht so wie ich und so musste ich mir zwischendurch tatsächlich ein Rad leihen ...

 

Dieses Jahr habe ich zum ersten mal bei Mallorca 312 teilgenommen, ein Radmarathon durch das wunderschöne Tramuntana Gebirge und durchs Landesinnere wieder zurück. 312km und 3600hm galt es zu überwinden und dieses mal haben 8000 Menschen teilgenommen (wobei 2 kürzere Strecken im Angebot waren).

Das habe ich dann direkt mal mit 2 Wochen Urlaub verbunden und das Event in die Mitte gelegt (Ende April). Es war super organisiert, das Wetter war super (in der 2. Häflte schon etwas zu heiß) und leider haben sich ein paar Lauschepper unter das fahrende Volk gemischt, so dass manche zahlende Teilnehmer*innen an den Verpflegungsständen leer ausgingen. Das ist natürlich super ätzend vor allem wenn man darauf angewiesen ist (und es wurde viiiel Flüssigkeit gebraucht). 

 

Ich bin allerdings ganz gut durchgekommen und nach 11:09h ins Ziel gerollt. Dummerweise hatte ich zu spät festgestellt wo es die Salztabletten gab und so hatte ich zeitweise mit ganz schönen Krämpfen zu tun ... Aber mittlerweile kann ich damit umgehen und pedalliere einfach (etwas sachter) weiter :-)

 

Im Mai habe ich beim Rhön Radmarathon teilgenommen, 212km und auch ca. 3500hm. Auch hier war das Wetter wieder sehr schön und auch die Strecke war super. Nach einer Weile hat sich eine Gruppe gebildet und am Ende waren wir zu Sechst einen großen Teil der Strecke zusammen gefahren. Die Gruppe (alle anderen 5 kannten sich) war sehr stark und so wurde es auch hier wieder eine super Zeit für mich.

 

Und dann war da noch der Ötztaler Radmarathon. Mit dem hatte ich noch eine Rechnung offen, denn letztes Jahr ist es nicht so zufriedenstellend gelaufen für mich. Ich hatte zu dem Zeitpunkt letztes Jahr schon zwei 1500km Brevets hinter mir, dazwischen Corona und danach eine fette Erkältung aus England mitgebracht. Hustend kam ich in Sölden an (2 Wochen nach LEL) und wußte nicht ob es überhaupt Sinn macht. Aber da es für mich der 3. Versuch war, bin ich gestartet. Allerdings ging nach dem 2. Pass (von 4) schon nicht mehr viel, so dass die Zeit nicht so doll war.

Dieses mal wurde der Start auf Anfang Juli vorverlegt und so waren es auch andere Bedingungen (mal wieder sehr heiß am Ende). Insgesamt ist meine Rechnung aufgegangen, ausgeruhter auf die Strecke zu gehen, allerdings hätte mir die Hitze am Ende (schon ab dem 3. Pass - Jaufen - wurde es heiß) fast den Stecker gezogen. In St. Leonhard vor dem Timmelsjoch waren schon 36 Grad auf dem Garmin (nicht im Schatten, aber wir fahren ja auch nicht im Schatten). Etwas später hat er dann sogar 39,8 Grad angezeigt. Sogar oben auf dem Timmelsjoch auf 2450m waren es um 15:30 noch über 30 Grad ! So bin ich fast die Ganzen 1800hm mit starken Krämpfen gefahren und ich habe viele am Straßenrand gesehen, die wegen der Hitze nicht mehr konnten. Ich habe mich durchgekämpft ein Sieg vom Kopf über den Körper aber auf der Abfahrt Richtung Sölden war das Grinsen schon wieder im Gesicht und nach 9:21h war ich im Ziel und damit ca. 100. von 1300 in meiner AK - damit kann ich jetzt zufrieden sein :-)

 

Und jetzt, 1 Woche vor dem Start bin ich immer noch angeschlagen, da ich dummerweise vor 6 Wochen nochmal versucht habe zu joggen. Das bekam meinem (2-fach) operiertem Knie aber gar nicht gut uns so schlage ich mich seit dem beim Gehen und auch teilweise beim Liegen mit Schmerzen herum. Der Orthopäde meint, ich solle Physio machen und mir Hyaluronsäure ins Knie spritzen lassen ... bisher noch mit mäßigem Erfolg :-( Zum Glück geht Radfahren noch !!

 

Mehr später ... (Stand 13.8.23)



18.8.23 ca 19:00: Ankunft in Rambouillet dem Start der Tour. War doch nicht so einfach zu finden wie gedacht aber wer ahnt schon dass man im Schlosspark nächtigt (und parkt) 🙂
Hab dann direkt mal meine Registrierung abgeschlossen und bin quasi startklar !
Erstmal die Lage erkunden und direkt auf fahradverrückte Franzosen getroffen 😃
Tatsächlich ist hier gerade Live Musik und man kann es ganz gut aushalten auch wenn es immer noch 29 Grad sind um 20:30 …
Rambouillet ist ein schönes kleines Örtchen süd westlich von Paris. 
Schöne Atmosphäre am Abend !
Und schon alles auf das Event ausgerichtet 🙂
Inklusive virtuellem Radrennen - aber ohne mich, muss ja meine Körner sparen !

19.8.23: die erste Nacht ist überstanden- allerdings unkomfortabler als gedacht 😕
Typisch Frank Sent der gerne minimalistisch unterwegs ist und nur seine ältere (aber leichtere) aufblasbare Isomatte dabei hat und nicht auch noch die neuere. Leider hält die ältere doch nicht so lange Luft wie gedacht und so durfte ich min 1/Stunde wieder aufblasen ansonsten wurde es sehr hart … dazu war es noch sehr warm 24 Grad und dann im Auto …aber ok, es ging 🙂
Netterweise hat mein Stellplatznachbar Jörg mir direkt einen Kaffee spendiert (allerdings ohne Koffein) und sogar ein Müsli - man hilft sich halt unter den Randonneuren - wie die Teilnehmer hierheißen (Radwanderer).
Es ist richtig schön international hier auf dem improvisierten Campingplatz (eigentlich der Schlosspark): E, I, GB und D direkt nebeneinander… sogar aus Litauen mit dem WoMo angereist. Mal sehen wenman noch so trifft…
Der Tag vorm Start geht dem Ende entgegen und es gab wieder einige interessante Begegnungen 🙂
Zunächst 2 Autos weiter Carsten aus Reutlingen getroffen der morgen tatsächlich seinen ersten Brevet > 600km fährt - also ein Rouki aber dafür sehr gut trainiert mit einem FTP > 4 W/kg und einer ähnlichen Strategie wie ich 🙂
Mal sehen wie es bei uns beiden dann ausgeht …

Nachmittags eine Radfreundin aus München getroffen die dieses Jahr schon zum Nordcap mit ihrem Freund gefahren ist (4000km)

Und schließlich Gosia aus Köln, die dieses Jahr 30.000km mit dem Rad fahren will (und die 4000km zum Nordcap in 14 Tagen als schnellste Frau beendet hat !)

Dann waren da noch ein paar interessante Räder ausgestellt 🙂
Gerade nochmal ein bisschen hier ins Konzert reingehört aber jetzt geht es gleich auch zum Schlaflager - heute schlafe ich lieber draußen da es im Auto zu warm war (und zu hart) …

20.8.23

Die Nacht war wie erwartet etwas unruhig- zunächst draußen geschlafen dann um 5:00 aber doch ins Auto. Hoffe dass ich genug Schlaf bekommen habe, bin aber guter Dinge.

Hab noch einen Kumpel von Alpi 4000 letztes Jahr getroffen und es war schön, sich da nochmal auszutauschen.

Heute morgen auch noch schnell die Gelegenheit genutzt um zu duschen - obwohl die eigentlich nur für die Leute im Ziel vorgesehen waren 🙂

Gerade noch gut gegessen und zum x-ten mal kontrolliert dass alles an Bord ist !

Jetzt geht es gleich (15:00) zum Check-in

Wer mich verfolgen will:

https://track.rtrt.me/e/CC-2023#/tracker 

Startnummer A026 oder Sent eingeben 😉

Ich versuche mal etwas aufzunehmen während der Fahrt. Wir sind bei Kilometer 40, sind mit 200 Leuten unterwegs - es ist fast so wie bei der Tour de France und man muss sich sehr konzentrieren. Deswegen kann ich auch nicht schreiben. Einmal haben wir uns schon verfahren weil die vorne nicht aufs Navi geachtet haben :-(

Es geht fleißig Richtung Westen, d.h.heißt Gegenwind aber den merkt man in der Gruppe nicht viel. Temperatur ist über 30° aber es geht gut zu fahren. 

5 Prozent der Strecke schafft 60 km und 1h47 Minuten. 

3 Stunden und 15 Minuten gefahren, 109 km, es läuft ....

Erste Station geschafft, 120 km 3 Stunden und 40 Minuten. An der Verpflegungsstation kurz Wasser geholt und weiter gefahren. Momentan fühlt sich das wie ein Rennen an. Mal sehen wie lange das gut geht ...

Mittlerweile hat sich die Gruppe aufgeteilt und die ersten aus der Gruppe B haben uns überholt und die sind 15 Minuten nach uns gestartet. Jetzt mal schauen, wie lange wir da mit fahren können ziemlich flott ist es!

Leider fahre ich seit 10 km alleine, konnte die Gruppe doch nicht mehr halten. Jetzt geht es also etwas langsamer vorwärts. Dafür ist es nicht so stressig und irgendwann wird mich schon wieder in eine Gruppe rein holen

23:00 Uhr, die 200 Kilometer Marke geknackt aber leider wieder ein technisches Problem. Meine Hauptlampe ist ausgefallen, obwohl der Akku am Morgen voll geladen war. Jetzt fahre ich mit der Ersatzlampe, die aber nicht viel Akkulaufzeit hat. Deswegen muss ich meine power Bank mehr benutzen als geplant und mal sehen, wie ich jetzt durch die Nacht komme und vor allen Dingen durch die zweite Nacht. Ich muss auf jeden Fall mehr Pausen machen und eine Ladestation finden. Sehr ärgerlich, weil ich das Akku noch überprüft hatte. 

So, ich habe jetzt eine kleine Gruppe gefunden. Gerade sind wir wieder durch ein Dorf gefahren (um 23:30 Uhr) die Leute stehen am Straßenrand applaudieren und feuern einen an. Das ist natürlich sehr motivierend - sehr begeistert und begeisternd die Franzosen :-)

1:30 Uhr, die dritte Kontrolle erreicht, 293 km. Jetzt muss ich wieder auf ein paar Leute warten, da ich wenig Licht habe und in einer Gruppe fahren muss. Ist aber zuletzt gut gelaufen, da die Gruppe recht groß war.

4:00 Uhr morgens, 355 km sind geschafft, bin 12 Stunden unterwegs. Gerade die vierte Kontrolle und es ging für mich wieder darum, eine Gruppe zu finden, damit ich weiter fahren kann.

Fast hätte ich beim Stop oben meine Brille vergessen aber ich habe mich rechtzeitig erinnert und konnte sie wieder finden :-)

7:10, 442 km geschafft 

Diese Etappe war leider reich an negativen Erfahrungen. Zuerst habe ich mein Handy aus der Halterung verloren, aber zum Glück schnell wieder gefunden und es funktioniert auch noch und ich konnte dieGruppe wieder einholen. Dann musste ich 9 km vor dem Ziel der Etappe doch eine Pause machen, weil ich komplett leer war. Ich weiß nicht, ob es an dem Schlafmangel der letzten beiden Nächte lag oderan der Kälte mit dem Nebel (bin ohne Armlinge gefahren und es waren 12-13 Grad)
Von 22:00 Uhr abends bis 6:00 Uhr morgens war es stockfinster. Nicht gerade motivierend, Rad zu fahren. In der nächsten Nacht werde ich wohl mal ein Nickerchen einlegen.
Jetzt mache ich erst mal eine längere Pause und eigentlich müsste ich mich auch mal ein Stündchen hinlegen… Mal sehen
11:10 - 517km geschafft. Die Pause von 1,5h hat gut getan und jetzt läuft es wieder „normal“. 16:20h auf dem Rad bisher
Mittlerweile sind es angenehme 22° und es macht wieder viel mehr Spaß!

Das erste Bild ist noch von heute Morgen, das zweite Bild ist ein richtiger Radwanderer mit Original Fahrrad. Und das schlimme ist, dass der 1,25 Stunden später gestartet ist als ich… Das dritte Bild bin ich 60 km vor Brest, ganz alleine unterwegs… 
Die Landschaft hier ist nicht besonders aufregend, aber bei schönem Wetter macht es trotzdem Spaß. Übrigens hat die Strecke 360 Hügel, es geht fast permanent auf und ab! Nur die ersten 100 km waren einigermaßen flach.
Brest ist erreicht 😃 607km mit 5300hm in 22h50min (reine Fahrzeit unter 20:00 !)
 aber die letzte 65km waren hart : ich war alleine und es gab viel Gegenwind und ganz viele Hügel !!
Auf dem Weg dahin gab es dann doch mal Landschaft 🙂
Und das ist der vorläufige Lohn 🙂
Jetzt erstmal Pause und dann gegen 16:00 auf den Rückweg! Diesmal zumindest am Anfang mit Rückenwind

Die ersten 90 km auf dem Rückweg sind geschafft und das war die Etappe mit den meisten Höhenmetern, 1250m. Da ich schon von der letzten Etappe wo ich viel alleine gefahren bin ziemlich erschöpft war, war auch diese Etappe sehr anstrengend. 45 km war ich wieder alleine unterwegs und wie immer strahlt die Sonne, ich weiß nicht warum es überall immer so heiß ist, wenn ich ein Event fahre? Jetzt habe ich 700 km, 6500 Höhenmeter und bin seit 28 Stunden unterwegs. Jetzt erst mal auf den rasen legen und ausruhen! 

Habe erstmal geschlafen- mir ging es nicht gut.

Jetzt ist es 22.8.: 3:15, Erstmal Frühstück und dann weiter.
Der Zeitplan ist natürlich durcheinander- mal sehen wie es weitergeht….

Ich bin seit 5:20 Uhr wieder unterwegs, es gab ein paar Schwierigkeiten bei mir jetzt rollt es wieder.

8:50 Uhr am nächsten Kontrollpunkt angekommen. Jetzt sind es noch 470 km.

Nach einem Schwächeanfall gestern Abend habe ich mich entschieden, länger zu schlafen und danach weiter zu schauen. Ich hatte aber auch überlegt, ob es überhaupt Sinn macht weiter zu fahren da mir auch einige Stellen weh taten.
Um 2:25 Uhr bin ich aufgewacht. Habe gefrühstückt gemerkt dass es wieder geht und wollte losfahren, 3:40 Uhr. Dann habe ich festgestellt, dass meine Kontrol Karte nicht da ist und ich wusste nicht wo ich sie verloren habe. Nach vielen Fragen. Bei der Information habe ich schließlich festgestellt, dass ich die Karte bei dem Schwächeanfall verloren habe und ein Mitarbeiter beziehungsweise der Verantwortliche hat sie mitgenommen war aber so früh morgen nicht zu erreichen. Warum er sie nicht bei der Information hinterlegt hat, weiß ich nicht. Es ist hier in Frankreich wirklich sehr schwierig mit Englisch - am Ende hat aber eine nette Kollegin eine Ersatzkarte besorgt, so dass ich dann doch weiter fahren konnte , jetzt habe ich 8 Stunden verloren. Mal sehen, was am Ende rauskommt… 

12:30 Uhr am Dienstag, 870 km gefahren, 8200 Höhenmeter. Das wird schon wieder schön warm und teilweise sehr sonnig

15:20 - nur noch 290 km 🙂 
Es ist zwar wieder mal heiß und der Wind bläst aus NNO Richtung aber es geht …
Fahre gerade mit einem anderen Deutschen wobei ich meistens vorne bin da ich Aerobars habe und man damit dem Wind nicht so viel Stirnfläche bietet !

Vor 30 Minuten habe ich die 1000 km Marke geknackt bei 9600 Höhenmetern . Jetzt ist es 19:15 Uhr und ich habe noch bis 4:00 Uhr morgens Zeit um unter 60 Stunden zu bleiben. Was ja eigentlich mein Ziel war. Das wird schon etwas knapp aber mal sehen die letzten 100 km sind zumindest weniger hügelig und außerdem ist es dann Nacht. Es ist kühler und angenehmer zu fahren.

Gerade die drittletzte Kontrolle hinter mich gebracht. Jetzt noch 194 km. Schatten werden länger, es wird kühler - herrlich jetzt zu fahren. Zum Glück sind die Kräfte auch noch da. Auf jeden Fall habe ich genug getrunken und mir sollte nicht das gleiche Malleur passieren gestern

22:55: die vorletzte Station. Es war schon wieder ganz schön hart, obwohl ich noch Unterstützung bekommen habe von Jens aus Berlin. Aber auch bei ihm gingen die Akkus langsam leer. Und ich merke auch, dass mein hoch vom Nachmittag leider nicht länger angehalten hat. Mal schauen ob eine Suppe und zwei Cola helfen. Ich glaube aber ich kann die Zeit nicht mehr erreichen und lass es dann entspannt angehen.

Oh 3:35 Uhr am 23. August: ich bin zu meiner letzten Etappe aufgebrochen zum Ziel insgesamt 42 km noch und ein paar Höhenmeter dann ist es geschafft. Leider schaffe ich meine 60 Stunden nicht aber das war mir dann auch egal. Interessant, was der Körper so mitmacht, wie er sich durch einen kurzen Schlaf wieder erholt. Wenn mich jemand an der vorletzten Station gesehen hätte, wie fertig ich mich dort gefühlt habe und dann hätte ich nicht gedacht, dass das noch so gut weiterläuft. Mein Körper hat sich selber für einen Kurzschluss entschieden, ich bin quasi über der Suppe oder nach der Suppe kurz eingeschlafen. Auf jeden Fall war es 30 Minuten später, als ich wieder auf die Uhr geschaut habe . Zuerst war mir immer noch nicht danach jetzt wieder aufs Rad zu steigen, weil doch einige Stellen weh taten und mir auch etwas kalt war aber sobald ich draußen war und am Rad und mich richtig angezogen habe, war alles gut. Ich konnte wieder meine Leistung abrufen, die ich auch vorher hatte 

So sieht das dann aus, wenn man nachts unterwegs ist und es Stock dunkel ist. Trotzdem konnte ich mit meiner Lidl Lampe gut sehen sogar auf Stufe zwei, weil ich ja Akku sparen musste… Also am Ende hat es dann nach dem Kollaps doch gut geklappt. ich habe dann in 24 Stunden die restliche Distanz bewältigen können. Das waren immerhin 520 km und 4500 Höhenmeter. 

Geschafft !! 😃 
1225 km (ja mit Umwegen, die originale Strecke hat 1219km) und 11180 hm in 43:59h reine Fahrzeit und 61:17h brutto 

Jetzt erstmal schlafen - Mehr später!

Retrospektive

nach etwas Abstand kann ich jetzt auch eine etwas differenziertere Zusammenfassung von dem ganzen Event machen. Es war sicher sehr gut organisiert und die freiwilligen haben sich sehrvielMühegegeben, allerdings war es manchmal schwierig zu kommunizieren, da die wenigsten Franzosen englisch sprechen. zumindest in den ländlichen Gebieten. Dort, wo wir durchgefahren sind.Sowarenkompliziertere Sachverhalte etwas schwierig klar zu machen wie zum Beispiel mein Thema mit der verlorenen Kontroll Karte. 
Mit 8000 Teilnehmern ist Paris natürlich wesentlich größer als London. Aber die Organisation in London fand ich deswegen besser, weil dort alles inklusive war. Dafür hat man zu Anfang mehrbezahltaberhatte keine Administration unterwegs konnte essen und trinken was man wollte schlafen wann man wollte, und das war hier alles immer mit Administration und bezahlen verbunden Und damitauchmitZeitverlust. Für viele ist das nicht wichtig, aber für jemanden der schnell durch kommen wollte, war das etwas ärgerlich. Die Landschaft ist auch nicht so abwechslungsreich wie in England und die Strecke selbst. Ist deswegen anstrengend, weil es 360 Hügel gibt und es quasi ein ständiges auf und ab ist. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so anstrengend beziehungsweise irgendwann auch genervt, Denn man kommt nicht richtig in einen Fluss.

Absolut klasse waren die Zuschauer am Rand die total begeistert waren die Kaffee Crêpes und Wasser angeboten haben und überall, wo ihnen jemand auf demRad entgegen kam, applaudiert haben. Da fühlt man sich tatsächlich sehr willkommen, nicht so wie hier in Deutschland , dem Autoland.

Insgesamt eine interessante Erfahrung, wieder einiges gelernt, was man besser machen könnte, einige Erfahrungen gesammelt, wie weit mein Körper belastbar ist und natürlich dank eurer Hilfe auch wieder Geld für die gute Sache gesammelt. Vielen Dank dafür !

Eines passt beim Radfahren fast wie im allgemeinen Leben. Die Gemeinschaft ist stärker als das Individuum. Wenn man hier versucht, alleine durch zu kommen, dann verschwendet man viel Energie .In der Gruppe geht das wesentlich effizienter und einfacher. Dafür muss die Gruppe aber gut organisiert sein, wie im richtigen Leben eben auch!